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Pressemitteilung der Landtagsabgeordneten Bärbel Beuermann, der Fraktion DIE LINKE im Landtag von NRW und des nordrheinwestfählischen Abgeordneten der LINKEn im europäischen Parlament, Jürgen Klute.
Das Diakonische Werk Westfalen sowie diverse Ev. Landeskirchen, darunter auch die Ev. Kirche von Westfalen meinen: Nein. Deshalb haben sie vor dem Arbeitsgericht Bielefeld gegen die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi geklagt. Denn Verdi hatte zu Warnstreiks in kirchlich-diakonischen Einrichtungen aufgerufen. Das Arbeitsgericht Bielefeld hatte am 3. März 2010 den Klägern Recht gegeben und Streik in diakonischen Einrichtungen für rechtswidrig erklärt.
Am Donnerstag, den 13. Januar, geht es vor dem Landesarbeitsgericht in Hamm in dieser Sache in die 2. Runde. Denn Verdi kann und will dieses Urteil nicht widerspruchslos hinnehmen. Schließlich ist das Streikrecht ein vom Grundgesetzt garantiertes Recht und zugleich das stärkste Kampfmittel der Lohnabhängigen. Und dazu gehören auch die Beschäftigten in Kirche und Diakonie. Im Prinzip sehen Kirche und Diakonie das zwar auch so. Aber für sich selbst wollen sie das nicht gelten lassen, weil sie sich nicht als Teil der Privatwirtschaft sehen.
Die Herner Rats- und Landtagsabgeordnete der Linken, Bärbel Beuermann, und der Herner Europaabgeordnete der Linken, Jürgen Klute, werden als Prozessbeobachter und Unterstützer der Gewerkschaft das Gerichtsverfahren begleiten. Parlamentarische Initiativen auf Landesebene werden von Bärbel Beuermann initiiert. Jürgen Klute, selbst evangelischer Pfarrer, hat jüngst mit seinem Parlamentskollegen Peter Simon eine Anfrage zu den Sonderrechten der Kirche in Deutschland an die Europäische Kommission gestellt. "Aus unserer Sicht verstoßen diese kirchlichen Sonderrechte sowohl gegen die EU-Wettbewerbsordnung und als auch gegen die EU-Sozialcharta", begründet Klute die Anfrage. Die Antwort der Kommission erwartet Klute für Mitte Januar.
Hintergrund dieses Rechtsstreits sind langandauernde und zähe Lohnverhandlungen in der Diakonie. Vor rund einem Jahr hatte Verdi Mitarbeiter in diakonischen Einrichtungen zu Warnstreiks aufgerufen, um Bewegung in die festgefahrenen Lohnverhandlungen zu bringen und um Tarifverträge in kirchlichen Unternehmen durchzusetzen.