25. Januar 2012 Bärbel Beuermann

Mahnen und Gedenken

Bärbel Beuermann, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. NRW

 

Am 26. Januar 2012 jährt sich zum 80. Mal der Tag der Hitler-Rede vor dem Industrie-Club in der heutigen Landeshauptstadt Düsseldorf. „Die letzten Januarwochen sind für uns LINKE stets eine Zeit, an der uns die Geschichte der Demokratie in Deutschland durch zahlreiche Jahrestage sehr bewusst gehalten wird“, erklärt die Fraktionsvorsitzende Bärbel Beuermann. „Am 26. Januar 1932 hielt Hitler seine einflussreiche Rede vor zahlreichen Vertretern des deutschen Großkapitals, um sie über seine Zielsetzungen zu informieren – und um weitere finanzielle Unterstützung für die politische Arbeit der NSDAP zu mobilisieren. So versprach er, den Marxismus auszurotten, die Gewerkschaften zu zerschlagen, die Parteien zu verbieten und die demokratischen Wahlen abzuschaffen.“

Die Unternehmer der Schwer- und Montanindustrie haben bereits vorher aktiv zur Zersetzung der Weimarer Republik beigetragen. Die Einladung Hitlers sei in dieser Hinsicht nur ein konsequenter Beitrag gewesen, der NSDAP ein weiteres Mal die Salonfähigkeit zu attestieren. „Die enge Verstrickung völkischer Kreise und antidemokratischer Industrieller war ein zentraler Aspekt der Zersetzung des ersten Versuchs parlamentarischer Demokratie in Deutschland“, so Beuermann weiter. „Als schließlich am 30. Januar 1933 die Regierungsgewalt an die Nazis übertragen wurde, bestand zwischen Großkapital und Faschisten tiefe Einigkeit, dass jegliche Organisation der Arbeiterschaft und der Gewerkschaften schleunigst zu zerschlagen sei.“

Der heutigen Linken ist das historische Erbe zugefallen, hier mahnend und wachsam an die Schrecken zu erinnern, die für Millionen von Menschen aus dieser unheilvollen Entwicklung der frühen 30er Jahre erwuchsen. Weiter sagte Beuermann: „Dass es ausgerechnet auch ein Tag im Januar – nämlich der 27. – sein sollte, an dem es 1945 den Soldaten der 322. Infanteriedivision der Roten Armee gelang, die letzten, wenigen Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau zu befreien, ist nur ein schmerzlicher Trost für uns.“