Der erhoffte Atomausstieg liegt in weiter Ferne: Während in NRW Atomtransporte weiterhin stattfinden und die Urananreicherungsanlage in Gronau mit erhöhter Kapazität für den globalen Atommarkt produziert, verfügt die Bundesregierung über keinen Masterplan für die Energiewende. „Nur wenn die Proteste gegen die Atomwirtschaft anhalten, gibt es eine Chance, dass alle AKW bis 2022 abgeschaltet werden“, schließt daraus Michael Aggelidis, energiepolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Landtag NRW. An der Großdemonstration in Gronau am Sonntag nehmen deshalb neben Aggelidis unter anderem auch die umweltpolitische Sprecherin der Fraktion Hamide Akbayir und der Vorsitzende Wolfgang Zimmermann teil.
„Je länger die Bundesregierung die Energiewende verzögert und aussitzt, desto wahrscheinlicher wird eine erneute Kehrwende in einigen Jahren“, fürchtet Aggelidis. Deshalb müsse der Atomausstieg im Grundgesetz verankert werden. „Und die Landesregierung schöpft ihre faktische Macht nicht aus, um Atomtransporte durch NRW zu stoppen und die Atomfabriken abzuschalten“, kritisiert der Abgeordnete. Die an Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) gerichteten Proteste der Grünen gegen Atommülltransporte quer durch das Land seien deshalb „heuchlerisch“. Aggelidis ruft im Namen der gesamten Fraktion DIE LINKE im Landtag NRW dazu auf, sich an der Demonstration in Gronau am Sonntag zu beteiligen.