18. Januar 2012 Michael Aggelidis

Deregulierung der Ladenöffnungszeiten ist unhaltbar

Michael Aggelidis, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. NRW

 

DIE LINKE sieht sich durch die Sachverständigen-Anhörung zum Ladenschluss bestätigt. „Die radikale Deregulierung der Öffnungszeiten an allen Wochentagen hat nicht zu mehr Umsatz im Einzelhandel geführt“, fasst der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE, Michael Aggelidis, die Ergebnisse zusammen. „Stattdessen muss eine massive Zunahme von Leiharbeit und geringfügiger Beschäftigung konstatiert werden. Das ist für die Beschäftigten ein unhaltbarer Zustand. Profitiert haben nur die großen Ketten zu Lasten einer wohnortnahen Versorgung.“

Die Fraktion DIE LINKE hatte sich aus ökonomischer Vernunft und im Interesse der Beschäftigten bereits vor einem Jahr für eine zeitgemäße Neuregelung der Öffnungszeiten ausgesprochen: wochentags bis 20 Uhr, an Samstagen bis 16 Uhr, keine Öffnung an Sonn- und Feiertagen. „Wir haben daher seit Gründung die von Kirchen und ver.di getragene ,Allianz für den freien Sonntag‘ unterstützt“, so Aggelidis. Als „nicht hinnehmbar“ bezeichnete der Wirtschaftspolitiker den Vorschlag der Grünen, die Geschäfte an Wochentagen auch zukünftig bis 22 Uhr zu öffnen.

„Wir LINKE stehen in intensivem Dialog mit den Beschäftigten, ihren Betriebsräten, aber auch mit den kleinen Gewerbetreibenden. Daher wissen wir, dass die Bereitschaft der Betroffenen, faule Kompromisse hinzunehmen, gegen Null tendiert“, so Aggelidis. „Dies gilt auch für die von der Landesregierung geplante Novellierung der Öffnungszeiten an Samstagen sowie Sonn- und Feiertagen.“