Archiv: Argument der Woche

     
 
5. März 2012

Für einen ausfinanzierten bedarfsgerechten Ausbau der Krippen

Der Countdown läuft: In 18 Monaten haben Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Platz in der Kindertagesbetreuung ab dem 2. Lebensjahr ihres Kindes. Der Landtag NRW hat sich am 17. November 2011 mit den Stimmen von SPD, Grünen und Linken in einem Entschließungsantrag (Drucksache 15/3321) zu dem beim Krippengipfel 2007 vereinbarten Ziel bekannt, für mindestens 32% der Unter-Dreijährigen (U3) ein Tag Mehr...

 
28. Februar 2012

Was spricht gegen Gauck als Bundespräsident?

DIE LINKE wird gegen den Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten, Joachim Gauck, stimmen. Was spricht gegen Gauck? Eine politische Gesinnung, die aus Äußerungen der letzten Jahre entnommen werden kann. Die folgende Zitatensammlung kann einen Überblick bringen: Mehr...

 
13. Februar 2012

Kein Kind in Armut aufwachsen lassen! Jetzt handeln!

Wer mit offenen Augen durch Nordrhein-Westfalen geht, den dürfte die Meldung nicht überrascht haben: Einer Studie der Bertelsmann-Stiftung zufolge wachsen über 100.000 Kinder unter drei Jahren (22,7 Prozent der Alterskohorte) in Familien auf, die auf Hartz IV angewiesen sind. Mehr...

 
 
11. März 2012

Zentralabitur – eine Form des Demokratieabbaus in der Schule!

In den letzten Tagen hat die Forderung einiger CDU-Länder, ein bundesweites Abitur einzuführen, wieder einmal für Diskussionsstoff gesorgt. Angeblich machen dieselben Aufgaben in allen Bundesländern das Abitur „gerechter“ und „vergleichbarer“.

Was ist davon zu halten?
 

  1. Zentral gestellte Aufgaben (wie im NRW-Zentralabitur) führen zu einem 2-Klassen-Unterricht, denn es gibt Unterrichtsgegenstände, die für die zentralen Aufgaben intensiv behandelt werden müssen, und solche, die die Lehrkraft zwar nach Lehrplan ebenfalls ins Programm nehmen muss, die aber nicht im Abi geprüft werden. Damit entwickeln sich Unterrichtsgegenstände 1. und 2. Klasse!

  2. Die Schüler/innen lernen schnell, dass man für eine Prüfung lernt, nicht, dass man seine Fähigkeiten an allen Gegenständen zeigen kann!Die besonderen Stärken der Kursgruppe können nicht mehr im Unterricht berücksichtigt werden, denn die Unterrichtsgegenstände sind zentral vorgeschrieben. Beispiel: Wenn ein Kurs ein Projekt mit einem Kurs eines anderen Faches durchführt, dann kann das nicht Abi-Prüfungsgegenstand sein, obwohl qualitativ hochwertig gearbeitet wurde. Oder: Die Themen der Studienfahrt können – da im Zentralabitur nicht vorherzusehen – nie Abithemen werden. So werden Themen entwertet!

Insgesamt liegt der Forderung nach zentralen Prüfungsaufgaben ein falsches Verständnis von Lernzielen zu Grunde, denn im Abitur liegt der Kern bei problemlösenden Kompetenzen! Das Faktenwissen reicht nur für die Note „Ausreichend“; Transfer auf andere Wissensgebiete und problemlösendes Denken führen erst zu den Noten „Befriedigend“ und „Gut“, da in der Schule KOMPETENZEN erworben werden sollen, also z.B. die Gedichtinterpretation. Welche Gedichte interpretiert werden, kann man aber der Auswahl in der Lerngruppe überlassen, denn es gibt keine „schwereren“ und „leichteren“ Gedichte. Aber es gibt regionale Bezüge, z.B. Else Lasker-Schüler, die im Gesamtzusammenhang ihrer Heimatstadt in Wuppertal anders behandelt wird als anderswo.

Genau diese Auswahl erhöht aber die Beteiligung von Schülerinnen und Schülern, individualisiert Lernprozesse – und individuelles Lernen wird derzeit überall gefordert!

Zentrale Abiaufgaben bauen Beteiligung von Schülerinnen und Schülern ab, weil deren thematische Interessen und deren spezielle Fähigkeiten (z.B. Auslandserfahrungen, Mehrsprachigkeit) bei der Auswahl der Unterrichtsgegenstände nicht mehr genutzt werden können. Damit fallen oftmals insbesondere Spitzenleistungen weg! Wenn alles vorgeschrieben ist, sinkt das Niveau!

Die Kultusminister haben bereits vor drei Jahren die Gleichheit der Kompetenzen beschlossen! Das muss umgesetzt werden! Ein Einheitsabitur führt eher zu einer Niveauabsenkung, da dann deutlich mehr Faktenwissen für eine gute Benotung vorkommt als problemlösende Kompetenzen. In NRW hat mit der Umstellung auf das Zentralabitur die Wiedergabe von vorgegebenen Texten deutlich zugenommen, was keine besondere Leistung darstellt.

Vergleichbarkeit – ja! Zentrale Aufgaben bauen Beteiligung ab und senken das Niveau!