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16. November 2011

Wir brauchen den Systemwechsel auch in der Landwirtschaft!

Schon wieder ein Lebensmittelskandal. Diesmal geht es um Antibiotika in Hähnchen. Laut einer Untersuchung fast aller Hähnchenmastbestände in NRW sind 96,4 Prozent der Tiere mit Antibiotika behandelt worden. Nur bei weniger als vier Prozent der Masthähnchen kamen kein Antibiotika zum Einsatz – und das waren vor allem kleine bäuerliche Betriebe oder Ökolandbetriebe. Doch in artgerechten Ställen sind in unserem Land leider nur zehn Prozent der Nutztiere untergebracht.

Unsere industrialisierte Landwirtschaft produziert immer mehr Skandale. Der beste Schutz gegen Gift und Medikamente in unseren Lebensmitteln ist eine ökologisch und sozial verträgliche Nahrungsmittelproduktion mit regionalen Wertschöpfungsketten. Exportorientierte Massentierhaltung, Gentechnik statt gesunder Lebensmittel und ein deregulierter Weltagrarmarkt: Solange das alles nicht angetastet wird, kommen die nächsten Lebensmittel-Skandale mit Sicherheit.

Das Kapital will Agrarfabriken statt Bauernhöfe – überall. Und dies alles unter dem Vorwand, den Welthunger und den Klimawandel zu bekämpfen. „Industrielle Tierhaltung ist die logische Folge eines marktradikalen Denkens und eines skrupellosen Willens zur Profitmaximierung“, stellt die umweltpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Landtag NRW, Hamide Akbayir, klar: „Wir LINKE lehnen das klar ab.“ Die Produktionskosten würden in den Intensivmastanlagen auf das absolute Minimum gedrückt – zulasten der Tiere, der Umwelt und letztlich der Menschen. Gewässerverschmutzung, Artenschwund und die Freisetzung von Treibhausgasen seien nur einige der Folgeprobleme.

„Aber die Alternative, mehr Tierschutz in der Nutztierhaltung von der Geburt bis zum Schlachthof, ist abhängig davon, dass die Bauern für den Aufwand einer fairen Haltung auch fairere Preise erzielen können“, erläuterte Akbayir. „Es ist an der Zeit, zum Nutzen für Tiere, Umwelt und Menschen einen grundlegenden Wandel in der Tierhaltung herbeizuführen.“ Deshalb werde sich die Fraktion DIE LINKE im Landtag dafür einsetzen, dass Lebensmittel regional produziert werden, um überschaubare Erzeugerkreisläufe zu schaffen. Weiter sagte die Abgeordnete: „Außerdem fordern wir ein Verbot der industriellen Massentierhaltung und eine Verschärfung des Schutzes landwirtschaftlicher Nutztiere bei Haltung, Transport und Schlachtung.“

DIE LINKE fordert den Systemwechsel auch in der Landwirtschaft.