Auch in Deutschland gibt es rechtswidrige Polizeigewalt. Viele Vorwürfe gegen BeamtInnen wurden in der Vergangenheit nicht ausreichend aufgeklärt. In einigen Fällen blieben die Täter unerkannt, weil sie nicht identifiziert werden konnten. In anderen Fällen verliefen die Ermittlungsverfahren nur schleppend und oberflächlich.
Mit der Konferenz „Demokratisierung der Polizei?!“ will DIE LINKE im Landtag von NRW aktuelle Debatten von Menschenrechtsorganisationen rund um das Thema rechtswidrige Polizeigewalt und vorhandene Defizite der Kontrolle polizeilichen Handelns aufgreifen.
Anhand von Fragen zur praktischen Umsetzung des Versammlungsrechtes, der Kennzeichnungspflicht für PolizeibeamtInnen oder der Einrichtung unabhängiger Polizeibeauftragter sollen Ansätze für mehr Demokratie und einer besseren rechtsstaatlichen Kontrolle polizeilicher Strukturen und polizeilichen Handelns diskutiert werden. Die Ergebnisse der Tagung sollen in parlamentarische Initiativen der Fraktion DIE LINKE münden.
ExpertInnen aus Wissenschaft und Bürgerrechtsbewegungen, JuristInnen, VertreterInnen der Polizeigewerkschaften sowie interessierte BürgerInnen sind zu der Tagung herzlich eingeladen.
Fachpolitische Konferenz "Demokratisierung der Polizei" der Fraktion DIE LINKE im Landtag von Nordrhein-Westfalen
Datum: Samstag, 18. Juni 2011, 10–18 Uhr, Landtag von NRW
10:00 Uhr Begrüßung und Konferenzeinführung
10:30 Uhr Erfahrungen aus Demonstrationsbeobachtungen
Über Polizeistrategien bei Demonstrationen, die praktische Auslegung des Versammlungsrechtes und rechtswidrige Polizeigewalt referieren:
11.30 Uhr Pause
11.45 Uhr: „Täter unbekannt”
Über die Erkenntnisse rechtswidriger Polizeigewalt in der BRD, den Amnesty International-Deutschlandbericht 2010 und die „Kampagne für Kennzeichnungspflicht der Polizei“ von Amnesty International referiert:
13.00 Uhr Mittagspause
14.00 Uhr „Defizite interner Polizeikontrolle – Der Polizeibeauftragte als Lösung?“
Über Erfahrungen mit der Einrichtung unabhängiger Polizeibeauftragter in anderen europäischen Ländern referiert:
15.30 Uhr Pause
15.45 Uhr: „Auswirkungen der Einführung einer Kennzeichnungspflicht für die Polizei“
Über Erfahrungen mit der Einführung einer Kennzeichnungspflicht für PolizeibeamtInnen in anderen Ländern referiert:
16.15 Uhr „Erfahrungen aus der Einführung der Kennzeichnungspflicht für die Polizei“
Über Zustimmung, Befürchtungen und Widerstände bei der Einführung der Kennzeichnungspflicht für die Polizei im Land Berlin referiert:
16.45 Uhr Abschlußpodiumsdiskussion „Wege zur Demokratisierung der Polizei – was tun in Bund und Land?“
Moderation: Judith Demba Fernandez Rios
18.00 Uhr Ausklang der Veranstaltung bei einem Imbiss
Tagungsmoderation: Oliver Schulz, Referent für Inneres und Justiz, Fraktion DIE LINKE im Landtag von NRW