Am Samstag, 25.02.2012 protestierten AtomgegnerInnen in Nordrhein-Westfalen mit einen «Autobahn-Aktionstag» gegen die geplanten Castor-Transporte vom Forschungszentrum Jülich ins Zwischenlager Ahaus. Auch in Köln fand eine gelungene Aktion gegen die bevorstehenden CASTOR-Transporte statt.
Das Kölner Anti-Atom-Plenum und die Kölner Abgeordnete Hamide Akbayir, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion Die LINKE. NRW organisierten sich spontan zu einer öffentlichkeitswirksamen Aktion.
Ein Konvoi aus 2 Spezialtransportern und nachfolgenden mehreren PKW startete am Chlodwigplatz mit entsprechend deutlich plakatierten Fahrzeugen. Die Anwohner und Passanten wurden während der Fahrt ständig über den Lautsprecherwagen und Flugblätter informiert.
Der symbolische Castortransport mit der Aufschrift „ JÜLICH-AHAUS- Castoren STOPPEN!“, „FZ- AtomMülldreck geht nicht weg!“ und Autocorso fuhren zunächst über die Rheinuferstraße / Mülheimer Brücke / Frankfurter Straße / Olpener Str / Kalker Hauptstraße / Deutzer Brücke / Offenbachplatz ( Oper) / Neumarkt / Rudolfplatz / Venloer Straße / Aachener Straße über Weiden nach Bergheim, wo eine Zwischenkundgebung auf dem Wochenmarkt abgehalten wurde, dann nach Jülich.
Direkt vor der Kernforschungszentrum (KFZ) Jülich beeindruckte eine weitere spontane Zwischenkundgebung die Sicherheitsdienste. Es entwickelte sich eine rege Diskussion zwischen den Polizisten und Mitarbeitern des KFZ über unsere Aktion und wir sollten uns möglichst schnell von diesem Ort entfernen. Wir verhielten und völlig normal und ließen uns damit Zeit, weiter zu fahren. Nach Verteilen von Flugblättern fuhren wir dann weiter zum Ort der Kundgebung in Jülich.
152 Castoren lagern derzeit in einer Halle in Jülich, sie sollen teilweise durch dicht besiedeltes Gebiet nach Ahaus transportiert werden. AtomgegenerInnen forden, dass diese Castorbehälter einem stillgelegten Versuchsreaktor in Jülich bleiben sollen. Nach dem Willen der Bundesregierung sind Transporte über die Straße vorgesehen, sollen die Castoren nach Ahaus gebracht werden. Wir lehnen mit der NRW-Landesregierung das ab und wollen erreichen, dass die Castoren auch über 2013 hinaus in Jülich bleiben.
Als Fraktion Die Linke haben wir an die Landesregierung 10 kleine Anfragen zu den Themen Atomtransporte (Drucksache 15/3991), Sicherheit an den Atomanlagen in NRW (Drucksache 15/3987), Schließung der Urananreicherungsanlage in Gronau (Drucksache 15/3992) und zur Arbeit der Atomaufsicht des Landes NRW (Drucksache 15/3998) gestellt. Ausführliche Infos hierzu gibt es auch unter: www.linksfraktion-nrw.de/start/anti_atom und unter www.dielinke-nrw.de/nc/themen/anti_akw
Der Aktionstag, zu dem mehrere unabhängige Organisationen aufgerufen hatten, endete dann in Jülich am Markt, wo weitere Konvois aus Duisburg, Ahaus, und Bonn zusammentrafen, und von der hervorragenden mobilen Einsatzküche von Antiatom- Euskirchen verpflegt wurden.
Moderiert von Siegfried Faust (Westcastor) kamen zahlreiche RednerInnen vor ca. 300 TeilnehmerInnen zu Wort, darunter Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, Heiner Möllers, (Kein Castor nach Ahaus), Martina Haase (SprecherInnenrat Ökologische Plattform) , ein ehemalig Beschäftigter der KFZ und Katharina Schwabedissen, Landessprecherin Die Linke. NRW
Sie wies u.a darauf hin, dass eine Vergesellschaftung der Energiekonzerne dringend geboten ist. Die Konzernstrukturen missachten das Allgemeininteresse und gefährden Mensch und Umwelt. Sie erinnerte in diesem Zusammenhang auch an soziale Auswirkungen, z.B. an die zunehmenden Stromabschaltungen bei Zahlungsverzug.
Weitere Informationen und Links:
Pressemeldungen:
General-Anzeiger Bonn / online