Archiv: Vergangene Aktionen

     
 
11. August 2011 Hamide Akbayir

Massengräber in Kurdistan zeugen von Verbrechen gegen die Menschlichkeit!

Hüsnü Yildiz und Hamide Akbayir

Hamide Akbayir, Abgeordnete der LINKEN im Landtag von NRW, bereiste Ende Juli 2011 die kurdische Provinz Dêrsim/Türkei. Dort solidarisierte sie sich mit einem Protest für die offizielle Öffnung und Bergung eines kürzlich aufgefundenen Massengrabes. Während des Bürgerkriegs in den 1990ern kam es zu massenweisen extralegalen Hinrichtungen von kurdischen PKK-Guerillas, die von Spezialeinheiten des türkischen Militärs begangen wurden. Seit Beginn dieses Jahres werden vermehrt Massengräber aufgefunden. Diese Verbrechen verlangen Aufklärung.


Wir dokumentieren einen Artikel aus der türkischen Tageszeitung "Durus Haber" vom 01.08.2011


Akbayir: Massengräber zeugen von Verbrechen gegen die Menschlichkeit!

Hamide Akbayir, Abgeordnete der Partei DIE LINKE, besuchte Hüsnü Yildiz (Mürsel), der sich anlässlich eines aufgefundenen Massengrabs in einem Todesfasten befindet. Unter den 19 Gebeinen befindet sich auch die seines Bruders Ali Yildiz, deren öffentliche Bergung er fordert.

„In der Geschichte sind Massengräber als Zeugnisse von Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingegangen und müssen sofort ausfindig gemacht und untersucht werden!“, so Hamide Akbayir.

Am 01. April 1997 kamen in Dêrsim bei einer bewaffneten Auseinandersetzung 19 Kämpfer der PKK ums Leben. Der Antrag auf Öffnung des Massengrabs blieb ohne Resonanz. Als auch der Antrag von Hüsnü Yildiz zur Bergung des Leichnams seines Bruders Ali Yildiz unbeantwortet blieb, trat er in ein Todesfasten ein, das mittlerweile 53 Tage andauert. Ali Yildiz hatte sich damals der PKK angeschlossen, nachdem er zuvor Mitglied der DHKP-C gewesen war.

Die Abgeordnete der Partei DIE LINKE Hamide Akbayir besuchte Yildiz in dem Hungerstreikzelt, das sich bei Yeralti-Bazar in Dêrsim befindet. Massengräber seien in der Geschichte als Zeugnisse von Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingegangen. Die Massengräber in Kurdistan sollten daher so schnell wie möglich ausfindig gemacht werden. Sie werde die Weltöffentlichkeit über diese Ereignisse informieren. Hamide Akbayir plädiert an den Ministerpräsidenten Recep Tayip Erdogan mit den Worten: „Wenn sich heute im Zentrum von Dêrsim eine Familie zum Todesfasten bereiterklärt, um den Leichnam ihres Angehörigen bekommen zu können, bedeutet das, dass es in diesem Land keine Demokratie und keine Menschenrechte gibt. Wir haben Kenntnis über die unrechtmäßigen Hinrichtungen und Massenmorde in Kurdistan. Darüber werden wir umgehend unser Parlament und auch die Weltöffentlichkeit informieren.“

Dersim/Nachrichtenagentur Dicle

Quelle: www.durushaber.com (abgerufen am 03.08.2011)